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Dirndlernte – damals und heute

Seit vielen Generationen werden auf unserem Hof Dirndl geerntet. Die kalkreichen seichtgründigen Südhänge bieten ideale Bedingungen für die mehr ald 500 Jahre alten Dirndlsträucher. Früher wurden die Dirndl gepflückt. Das war eine mühsame und zeitaufwändige Arbeit. So war es auch vor ca. 50 Jahren, als Anton Gonaus sen. mit seinem Vater den ganzen Tag Dirndl pflückte. Müde vom Tagwerk trug sein Vater die Ernte des Tages, nämlich ca. 30kg, zum Anhänger. Dabei stolperte er über einen Wurzelstock und die Kübel mit den Dirndln rollten über den Abhang hinweg. Die Arbeit eines ganzen Tages war zunichte. 1980 begann Anton Gonaus sen., als Erster in der ganzen Region, Netze unter die Sträucher zu legen. Die vollreifen Dirndl fallen ab und können wesentlich einfacher als früher aufgesammelt werden.

Jedes Jahr um den 15. August reifen die ersten Dirndl, die sogenannten Frondirndl. Wir fahren mit dem Metrac auf unsere Weiden und Wiesen um die Netze unter den Dirndlsträuchern auszubreiten. Um bei dem steilen Gelände ein ablaufen der Dirndl über den Hang zu verhindern, binden wir die Netze an der Hangunterseite auf Stecken. An den anderen Seiten erschweren wir die Netze mit Steinen um ein Verwehen der Netze zu verhindern. An die 100 Dirndlsträucher bereiten wir so für die Ernte vor. Je nach Witterung besuchen wir unsere Dirndlsträucher meist alle 1-2 Tage um die reifen, abgefallenen Dirndl zu ernten. In fein säuberlich gereinigten Kübeln, fahren wir die geernteten Dirndl nach Hause. Dort waschen wir unsere Dirndl, die wir Großteils zu frischen Produkten weiterverarbeiten. Der andere Teil wird in Maischepottichen zur Gärung eingelagert. Diese entstandene Dirndlmaische wird im Winter zu Schnaps gebrannt.

Die Dirndlsträucher tragen beinahe jährlich Früchte. Wir sind dankbar für dieses Geschenk der Natur und erzeugen darauf vitaminreiche naturbelassene Produkte.